Mit der
"Vision 2020" will die deutsche Weinwirtschaft die Welt erobern. Einen
Kultwein anderer Art haben die Weingärtner aus Heuholz kreiert: inklusive erotischer Werbeoffensive.
ÖHRINGEN * Der ersten Hohenloher Wein mit eigenem Fanclub und Homepage: Der "Taurus" zieht klare
Fronten. "Da kann ich ja gleich Limo trinken", sagt ein Weinexperte.
"Wahnsinn, endlich ein Wein, der mir schmeckt", heißt es vor allem bei jungen Leuten;
Was Trocken-Trinker schüttelt, bringt jugendliche Party - Gänger ins Schwärmen. Das gilt auch für die Internet-Seite des
"Taurus"-Fanclubs
(www.taurus-fanclub.de). Schon auf der Startseite räkelt sich leicht bekleidet ein Model im Dachsteiger-Wengert.
"Wein, Weib and the party goes on" ist das Motto. Zwischen Veranstaltungshinweisen und Willkommensgrüßen setzt die Bildergalerie noch eins drauf.
Model Jenny in aufreizender Pose auf dem Traktor, Jenny beim
Trauben- schneiden, Jenny mit Rebenblättern geschmückt. Und so weiter. Vierzehn Mal.
Und Immer leicht bekleidet.
Die Landfrauen waren schon "geschockt", sagt Hildegard Keil, Vorsitzende der Landfrauen Untersteinbach.
Gesehen hat sie die Fotos noch nicht. Ihre Vorstandskollegin Hannelore Kraft dagegen schon.
"Mittlerweile sehen es die meisten nimmer so Eng", meint sie, gibt aber zu bedenken, dass das ältere WG-Kunden
vielleicht auch abschrecken könnte. Nicht so eng sieht's auch ihr Mann Hartmut Kraft, Vorstandsmitglied der
WG-Heuholz. "Da lacht man mehr darüber" meint er und sieht den Werbeeffekt durchaus positiv.
Die Reaktionen von 40- bis 50-Jährigen sind recht heftig gewesen, weiß Rudolf Bort Aufsichtsratsvorsitzender der
WG-Heuholz. Er selbst hat jedoch absolut kein Problem damit. Dass solche Fotos in der heutigen Werbung gang und gäbe sind
darauf verweist auch Vorstandsvorsitzender Rudolf Böhringer. Für die Zielgruppe sei die Werbung durchaus
angemessen, so Dieter L. Schnitzius, umtriebiger Geschäftsführer der WG-Heuholz und Erfinder des Taurus.
Für Gestaltung und Umsetzung des Internetauftritts war Michael Grosch verantwortlich. Auf die Idee kam man
in weinseliger Runde auf dem Heuholzer Weinfest. Bei ihm hat sich noch niemand über die freizügigen Bilder beklagt.
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